Friede den Hütten! Krieg den Palästen!

Unser Redebeitrag zur Mietenwahnsinn Demo am 01. April 2023

Unsere Anwohner*Inneninitiative gibt es seit über 10 Jahren … damals verscherbelte die Deutsche Bahn das Güterbahnhofsgelände an der Greifswalder Straße an Christian Gerome – einen Immobilienhändler aus dem Grunewald. Ein riesiges Gelände in 1a Lage zu einem Spottpreis – weil es auf dem Grundstück kein Baurecht gab.


In den folgenden Jahren, bis zum heutigen Tag, übte dieser Immobilienhändler massiven Druck auf die BVV Pankow, den Bezirk und die politisch verantwortlichen Leute aus, ging vor Gericht und klagte was das Zeug hielt und seine Anwälte sich nur ausdenken konnten, um dort Baurecht zu bekommen.

Dabei ging es oft hoch her –  nach der Berlin Wahl 2016 sah dann alles ganz gut aus, es wurde durch die BVV Pankow ein Bebauungsplan für sein Gelände aufgestellt, der nachhaltige und soziale Stadtplanung zum Ziel machte und damit sogar den Rückkauf des alten Güterbahnhofsgeländes durch das Land in Aussicht stellte – Wohnbebauung war erst mal vom Tisch.

Bis Ende 2022 geschah aber nichts an diesem B-Plan – praktisch gekippt wurde der dann durch ein neues Bündnis in der BVV Pankow von Grünen, CDU und FDP. Dieses Trio Infernale stimmte für einen dem Immobilienhändler gewogenen Antrag, der von wohligen Worten wie „qualitativ gute Schule, Biotopverbund, Klima- und Artenschutz, bezahlbare Wohnungen“ spricht. Das ist alles Blendwerk! Fest steht:

Die maximale Wertsteigerung des privatisierten Grund und Bodens steht jetzt im Mittelpunkt.

Von „Errichtung von Hochpunkten“ ist in dem Antrag nämlich die Rede. Gemeint ist der Bau von Hochhäusern mit Büros und Hotels und wohl auch ein bisschen Wohnen! Vier Hochhäuser! Das muss man sich mal vorstellen… Eine unglaubliche Baumasse.

So eine gigantische Büro- und Hotelansiedlung in der Konzentration ist Gift für jeden Kiez. Ein Gentrifizierungs-Turbo, der den Mietspiegel in der ganzen Gegend hochtreiben wird, ohne dass die Menschen hier davon was haben, im Gegenteil.

Der überwiegende Teil der Wohnungen wird im Luxussegment angesiedelt sein. Das sind Geldanlagen für Superreiche, keine bezahlbaren Wohnungen für alle! Und das ganze auf Gelände, das hochgradig mit Altlasten durch den Gaswerksbetrieb bis in die 80er Jahre hinein kontaminiert ist – es ist kaum absehbar, welch Folgen ein Aushub dort haben könnte. Bei einem solchen Bauvorhaben von „Hochpunkten“ zu schwafeln, ist obszön.

Der Höhenflug am Immobilienmarkt ist vorbei. Übertriebene Preise, Inflation und steigende Zinsen zeigen ihre Spuren. Gerade Hochhäuser werden durch die steigenden Baukosten noch unrentabler als sie ohnehin schon sind. Auf den Klimawandel ist Bauen die falsche Antwort.

Sanierung und Umbau des Bestandes sind die Zukunft!

Die Enteignung von Deutsche Wohnen & Co. ist die Zukunft!

Verbietet das Bauen!